Attraktionen
Es ist wie es ist, meine lieben Leser, aber, Mallorca ist schön! Wunderschön! So bildschön, dass die Sonnenbrille fast beleidigt ist, weil sie ständig auf traumhafte Ausblicke starren muss. Doch zwischen Olivenhainen, türkisfarbenen Buchten und Sand in Lebensmitteln stellt sich eine Frage, die die Inselbesucher in ihrem Innersten bewegt: Was soll ich mir anschauen, wo muss ich unbedingt hin?
Ich verrate es Ihnen: Am besten, Sie bleiben direkt auf Ihrer Hotelterrasse sitzen! Mit Blick auf die Palmen links und dem Pool voller betrunkener Badegäste rechts. Die Insel ist nämlich voll, restlos überfüllt! Überall Flip-Flops, die rhythmisch klatschen wie schlechtgelaunte Kastagnetten, und Outfits, die so typisch für die Inselbesucher sind. Die Herren tragen mit Stolz ihre weißen Tennissocken in Birkenstocks, während die Damen ihren Strohhut-Durchmesser nach dem Motto „Größer als dein Mietwagen“ wählen.
Mallorca, eine Insel, auf der man Sehenswürdigkeiten mit Ellenbogen erkundet. Jedoch Vorsicht, meine lieben Leser, denn die Besuchermagnete dieser Insel sind wie gute Tapas: verlockend, manchmal rätselhaft gewürzt und hin und wieder überraschend teuer. Also, wer dennoch tapfer und mutig ist, um in die Menschenmengen einzutauchen, für den hätte ich ein paar Ausflugsziele mit garantiertem Körperkontakt:
Beginnen wir mit dem „Cap de Formentor“. Die Aussicht dort ist dermaßen spektakulär und lässt Sie vergessen, dass Sie den halben Tag gebraucht haben, in einem überfüllten Bus, um ganz oben anzukommen. Mit Wind im Gesicht und gefühlt jedem zweiten Touristen im Sichtfeld, denkt man: Schön ist’s, aber hätte ich vorher gewusst, dass auch die Möwen skeptisch gucken, wär ich vielleicht doch einfach unten geblieben.
„La Seu“ in Palma, die Kathedrale, bei der man nicht sicher ist, ob sie Gott beeindrucken will oder einfach architektonisch mit dem Mond konkurriert. Innen ist alles so monumental, dass man sich klein fühlt, so winzig wie eine verlorene Olive in einem sakralen Palast. Wer beim Betreten nicht spontan „Wow“ murmelt, hat entweder ein Herz aus Beton oder zu viel Sonne abbekommen.
Für alle, die sich kulturell gerne in Höhlen verirren, denen kann ich die „Cuevas del Drach“ wärmstens empfehlen. Da spielt sogar ein Drei-Mann-Orchester auf einem unterirdischen Boot. Wenn Sie jetzt denken: "Das klingt fast kitschig", liegen Sie vollkommen richtig. Und genau deshalb sollte man es einmal erlebt haben. Mindestens für das Instagram-Selfie, mit Tropfstein und bunter Beleuchtung im Hintergrund.
„Valldemossa“! Ein Dorf, welches schon damals der Chopin sehr zu schätzen wusste. Die Gassen sind so eng und charmant, von den Besuchern so überlaufen, dass sich die Einheimischen gar nicht mehr aus ihren Häusern trauen. Der berühmte Musiker ist zwar längst weg und schon lange nicht mehr unter uns, aber sein Geist soll noch irgendwo herumklimpern. Vermutlich im Souvenirshop zwischen den dicken Klostermauern.
Nicht zu vergessen: „Deià“. Hier wohnen angeblich Künstler, Philosophen und Menschen mit sehr viel Freizeit. Alles ist inspirierend, nichts ist bezahlbar. Der Blick aufs Meer hat Stil, als hätte Pinterest persönlich die Wellen sortiert. Wer hier keine kalenderwürdigen Fotos schießt, hat entweder sein Handy verloren oder sein ästhetisches Empfinden.
Und natürlich: Es Trenc, das ist der Strand!! Der Postkartenliebling! So naturbelassen, dass selbst die Algen poetisch wirken. Leider wissen das inzwischen alle. Also wirklich alle! Es gibt Tage, da ist mehr Mensch als Sand am Strand. Wer früh genug kommt, findet noch Platz. Wer zu spät kommt, sitzt auf seinem Handtuch mit drei fremden Kindern, einem Chihuahua und einer versehentlich mitgebrachten Schildkröte.
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss! Wie wäre es an einem Freitag mit einem Abstecher nach Llucmajor? Kein Ort für große Gesten, aber definitiv einer für gute Geschichten. Zwischen ehrwürdigen Fassaden, gemütlichen Cafés und dem Klappern der Marktschirme entfaltet sich hier der mallorquinische Alltag, der sich nicht aufdrängt, sondern einlädt. Wer weiß, meine lieben Leser, vielleicht schlendern Sie ja mal durch die Straßen und begegnen einer blonden Frau, mit einem leicht ironischen und genervten Blick. Das wäre dann ich.