Aberglaube
Es ist wie es ist, meine lieben Leser, aber, verschiedene Statistiken behaupten, dass ca. 40 % der Weltbevölkerung abergläubisch ist. Hätten Sie das gewusst? Nun gut, kommen wir wieder zurück auf unsere sonnige Insel Mallorca. Also, auch hier gibt es Bewohner, die insgeheim auf den ganzen Hokuspokus vertrauen, doch zugeben tun es noch lange nicht alle. Zu groß ist die Angst davor, dass man von den anderen, die nur an den Gott glauben, ausgelacht und verpönt wird. Trotzdem ist der Wunderglaube allgegenwärtig, sogar an den Schulen werden die kleinen Jungen und Mädchen damit konfrontiert.
Der mallorquinische Volksmund behauptet, dass das Essen von Schnecken einen vor Schlaganfällen, Embolien und anderen Krankheiten schützt. Besondere Wirkung erzielt man mit dieser Heilmethode, wenn man die Kriechtiere am Tag des Heiligen Markus verzehrt, den 25. April eines Jahres. Guten Appetit!
Wenn die Mallorquiner wollen, dass es endlich regnet, dann nehmen sie eine Heuschrecke, beißen dieser bei lebendigem Leibe den Kopf ab und stecken den Körper zur Hälfte in die Erde. Oh Heiliger Bimbam, lass es bitte Hirn regnen!
Und wenn es tatsächlich regnet, darf man den Regenschirm niemals in einem geschlossenen Raum aufmachen, das wird Pech bringen! Ganz bestimmt, Sie müssen nur ganz fest daran glauben! Genauso ist es auch mit dem Salz, nehmen Sie bloß nicht den Salzstreuer direkt aus der Hand einer anderen Person! Der Mensch, der Ihnen den Streuer reicht, muss diesen erst auf den Tisch stellen und erst danach können Sie diesen, mit Salz gefüllten Gegenstand, nehmen und ihr Essen damit versalzen.
Während andernorts Freitag der 13. Panik auslöst, schlägt auf Mallorca Dienstag der 13. das Kapitel des Aberglaubens auf. An diesem zweiten Tag der Woche, sollten Sie lieber nicht mal das Haus verlassen, sonst könnte Ihnen wirklich was Furchtbares zustoßen. Sie könnten, zum Beispiel, in einen Hundehaufen treten oder eine schwarze Katze könnte Ihnen auf den Kopf fallen. Wenn Sie die Möglichkeit haben, dann errichten Sie unbedingt einen Bunker und sobald es wieder Dienstag der 13 ist, dann wissen Sie, wohin Sie flüchten sollten.
Apropos schwarze Katzen, hier sind es eher die schwarzen Hunde, die unbeliebt sind. Es ist ja allgemein bekannt, dass schwarze Kreaturen dieser Spezies besonders aggressiv, angriffslustig uns bissig sind. Ganz bestimmt liegt es an der Fellfarbe und nicht an der Erziehung des Canis lupus familiaris, ob er nun gefährlich ist oder nicht. Wenn Sie also einen schwarzen Köter auf der Straße laufen sehen, dann wechseln Sie lieber und sicherheitshalber die Seite oder drehen Sie um und gehen Sie zurück. Sicher ist sicher!
Ein besonders farbenfroher Aberglaube auf Mallorca warnt davor, gelbe Kleidung zu verschenken. Denn Gelb, einst mit Schwefel und damit dem Teufel assoziiert, gilt als Unglücksfarbe. Wer einem anderen ein gelbes Kleidungsstück überreicht, läuft Gefahr, nicht nur ein modisches Statement zu setzen, sondern auch böse Omen zu beschwören.
Sobald es im Sommer wieder besonders heiß ist, dann muss man Steine Richtung Sonne werfen, damit diese schneller untergeht. Jetzt, mitten im Sommer stelle ich mit Entsetzten fest, dass dieses Jahr wohl niemand Steine geworfen hat. Nächstes Jahr werde ich schon im Juni anfangen, die Steinchen zu werfen, auf die Mallorquiner ist ja diesbezüglich kein Verlass mehr!
Meine lieben Damen, dieser Textabschnitt ist nur ganz allein für Sie! Sollten Sie schwanger sein, dann dürfen Sie auf gar keinen Fall einen hässlichen Menschen anschauen oder mit einer dummen Person reden! Denn wenn Sie es machen, so kommt ihr Baby hässlich und dumm auf die Welt! Hm, also, wenn ich manchen Persönlichkeiten auf dieser Welt so zuhöre, dann frage ich mich, mit wem, verdammt nochmal, haben deren Mütter in der Schwangerschaft gesprochen?